
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
liebe Kollegin und Kollegen des Marktrats,
sehr geehrte Damen und Herren,
Es ist Weihnachtszeit.
Es wird kälter und die Kerzen am Adventskranz brennen langsam ab. Das Jahr
geht wieder zu Ende. Der Kalender wird immer dünner und viele gehen ihren
Gedanken nach und denken über das Jahr zurück.
Täglich wenn ich in die Arbeit fahre, höre ich immer die „Gedanken zum Tag“.
Diese kleine Geschichte hat mich sehr berührt und ich denke vieles hatte auch in
unseren Sitzungsrunden damit zu tun. Hier ein kleiner Auszug davon.
Die Tugend gilt nicht mehr viel, sie steht in keinem guten Ruf. Den Leuten genügt
es, anständig zu sein. Und was 'anständig' bedeutet, legt jeder auf seine Weise aus.
Gutsein bereitet uns allen Mühe. Viele schaffen es, sich menschenfreundlich und
spendier bereit zu zeigen, wenn eine Kamera das festhält; wahrhaftig zu sein,
wenn die Tatsachen so eindeutig sind, dass es sinnlos wäre, sie zu leugnen.
Mancher schafft es auch, gut zu sein, wenn die Umstände günstig sind und man
ihm gut zuredet.
Problematisch wird das Gutsein, wenn man für sein Tun keine Anerkennung,
keinen Applaus erhält, und Widerstände überwinden oder gar Nachteile in Kauf
nehmen müsste. Die Tugenden wollen uns für das Leben tauglich machen.
Klugheit, Bescheidenheit oder Treue sind nicht dazu da, dass man sich damit
schmückt, sondern Gebrauchsgegenstände, die im Alltag unentbehrlich sind.
Unser Gremium versucht immer die besten Entscheidungen, nach verschiedenen Ansichten und Ideen; zum ausschließlichen Wohle der Bürger und unserer Gemeinde, zu treffen. Auch mal ohne Applaus, manchmal sogar den Nachteil in Kauf zu nehmen oder den Widerstand zu überwinden.
Gerade 2018 habe ich persönlich den Eindruck, dass die Menschlichkeit in
unseren Sitzungen und Beschlüssen in den Vordergrund gerückt wurde. Die Gründung der Nachbarschaftshilfe, das Zusammensetzung und die Gespräche
mit unseren Firmenchefs, die Marktratssitzung außerhalb der Verwaltung in den
Räumen der Firma Hösl. Neue Mitarbeiter die sich für uns in unsere Verwaltung
mit einbringen wollen und auch der ein oder andere Krankenfall welches
menschliches Handeln erforderte. Die Umsetzung und Neugestaltung der Museen
und der Gemeindebücherei in ihren neuen Räumen. Das neue Förderprogramm für
Plößberg, dass auch bis Mitte nächsten Jahres für die anderen Gemeindeteile
aufgelegt werden soll, wird unsere Orte verschönern und auch jedem, ob jung oder
alt gerecht werden. In all diesen Dingen sehe ich die Menschlichkeit im Handeln
und Tun in unserem gesamten Gremium.
Viele Projekte in Bauamt sind in Bearbeitung, manche davon sind in aller Munde
wie z.B. die Kläranlage, weniger wird über den Anbau vom Rathaus gesprochen,
der dieses ja dann doch barrierefrei begehbar macht, eine gute Sache für
Kinderwagen, Krücken, Rollatoren oder Rollstühlen. Brücken und Straße werden
mit Fördergelder saniert und verbreitert, der Start des Umbaus unseres Hauses als
Generationen-Treff steht bevor und ganz neu das Kooperatorenhaus in Beidl wird
voruntersucht. Zuletzt dann gibt es noch unseren Kreisverkehr. Die folgende
Anekdote erinnerte mich an unser Brainstorming in der letzten Sitzung, bezüglich
dessen Gestaltung:
Ein Kunstfreund, zu Besuch bei Michelangelo, beobachtet den Maler, der letzte
Hand an eines seiner Bilder legt. "Alles, was du änderst, sind ja nur
Kleinigkeiten", stellt er schließlich fest. "Gewiß, es handelt sich nur um
Kleinigkeiten", erwidert Michelangelo, "aber es sind immer die Kleinigkeiten, die
zur Vollendung führen - und Vollendung, das wirst du mir sicher zugestehen, ist
ihrerseits bestimmt keine Kleinigkeit!"
So denke ich, dass unsere Gestaltung des Kreisverkehrs wohl auch so eine
Kleinigkeit sein wird um ihn zur Vollendung zu bringen.
Es gäbe noch viele Punkte aufzuzählen wie über das zuletzt beschlossene ILEK
der IKOM Stiftland oder die nicht genehmigte Stabilisierungshilfe für 2018.
Zum Abschluss noch eine kleine Anekdote für den Ausblick für 2019.
Ein zum Tode Verurteilter wurde begnadigt unter der Voraussetzung, daß er dem
Pferd des Königs innerhalb von einem Jahr das Fliegen beibringt. Innerhalb eines
Jahres, erklärte der Mann später, kann der König sterben, kann ich sterben oder
kann das Pferd sterben. Außerdem, wer weiß? In einem Jahr kann viel geschehen.
Vielleicht lernt das Pferd das Fliegen wirklich.
Sind wir wie dieser Mann - für alle Möglichkeiten offen.
Bernard Mannes Baruch (1870-1965), amerik. Politiker
Zu guter Letzt bleibt mir nur Dank zu sagen, an unseren 1. Bürgermeister Lothar
Müller und unseren 2. Bürgermeister Markus Preisinger. Dem gesamten Gremium
für die immer faire Zusammenarbeit und das gute Miteinander. Ein herzliches Dankeschön für die Mitarbeiter der Verwaltung mit Hubert Götz an der Spitze.
Danke sagen möchte ich allen Mitarbeitern im Bauhof, Krippe und Kita. Ebenso
unseren Wirtschafts- und Handwerksbetrieben und unseren ehrenamtlich tätigen
Bürgerinnen und Bürgern.
Ich wünsche allen Bürgerinnen und Bürgern, Ihnen liebe Kollegin und Kollegen,
sowie allen Mitarbeitern der Marktgemeinde Plößberg eine besinnliche, gesegnete Weihnachtszeit im Kreise Ihrer Familien und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2019. Herzlichen Dank!
Wildenau, den 17.12.2018
Susanne Bittner
3. Bürgermeisterin und
SPD Fraktionssprecherin